Arkham Horror LCG Archive – Dennis Schmolk https://dennisschmolk.de/tag/arkham-horror-lcg/ Kontakt: dennis@dennisschmolk.de Fri, 12 Jul 2024 09:14:27 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.2 https://dennisschmolk.de/wp-content/uploads/2023/08/cropped-oKajK5kXZmHLTZso5N5C-1-2mlpj-32x32.png Arkham Horror LCG Archive – Dennis Schmolk https://dennisschmolk.de/tag/arkham-horror-lcg/ 32 32 Der Ortsname „Arkham“ und Studienendlektüren https://dennisschmolk.de/2024/04/30/der-ortsname-arkham-und-studienendlektueren/ https://dennisschmolk.de/2024/04/30/der-ortsname-arkham-und-studienendlektueren/#comments Tue, 30 Apr 2024 13:28:03 +0000 https://dennisschmolk.de/?p=6131 Mit rasenden Schritten nähert sich das Sabbatical, und damit auch diese Blog-Kategorie, seinem Ende. Das Prüfungsamt hat inzwischen den vollständigen und erfolgreichen Eingang meiner Masterarbeit quittiert, sodass ich jetzt Däumchen drehen könnte. Das fällt mir aber unfassbar schwer, zumal ich schon jetzt dem Sabbatical, dem Studium und den Studienlektüren nachtrauere. Dem Sabbatical voran ging ja eine umfangreichere „Lovecraft Studies“-Recherche über Mythos-Musik, und damit geht es jetzt ein bisschen weiter. Ich ... Mehr

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Mit rasenden Schritten nähert sich das Sabbatical, und damit auch diese Blog-Kategorie, seinem Ende. Das Prüfungsamt hat inzwischen den vollständigen und erfolgreichen Eingang meiner Masterarbeit quittiert, sodass ich jetzt Däumchen drehen könnte. Das fällt mir aber unfassbar schwer, zumal ich schon jetzt dem Sabbatical, dem Studium und den Studienlektüren nachtrauere.

Dem Sabbatical voran ging ja eine umfangreichere „Lovecraft Studies“-Recherche über Mythos-Musik, und damit geht es jetzt ein bisschen weiter. Ich habe nämlich endlich den neuen „Arkham Horror LCG“-Band „Welcome to Arkham: An Illustrated Guide for Visitors“ geliefert bekommen. Das warf bei mir die Frage auf, was denn der Ortsname von Arkham eigentlich „bedeutet“. Und auch ansonsten waren die letzten Tage stark lektüregeprägt, abgesehen von einer sehr schönen Aufführung von „Lucia die Lammermoor“ in der Leipziger Oper. Ich füge ein paar Lektürenotizen an (das ist übrigens auch recht praktisch, wenn man später mal nachgucken will, wann man was gelesen hat).

Passend zur Walpurgisnacht fangen wir natürlich mit dem Thema Arkham an.

Das Oikonym „Arkham“ – der Ortsname und mögliche Etymologien

Arkham ist einhelliger Forschungsmeinung zu Folge Lovecrafts fiktionalisierte Fassung von Salem (etwa im Eintrag in Schultz/Joshis Enzyklopädie). Bei Dan Harms (Cthulhu Mythos Encyclopedia) finden wir:

Its name might derive from that of the Arkham family, who numbered among the town’s first inhabitants.

Wie aber kam Lovecraft auf den Namen „Arkham“? Das ist offenbar nicht überliefert. Aber man kann ja etwas graben und spekulieren.

Was meint das „Ark-„?

Die Endung „-ham“, wie in „Nottingham“, lässt sich eindeutig als „-heim“ übersetzen. „Ark“ ist etwas komplizierter. Hier bieten sich folgende Ansätze an:

  • von lat. arcus: Bogen. Allerdings findet sich bei Lovecraft nach meiner Erinnerung keine besondere Häufung von (architektonischen) Bögen in Arkham — Bögen erinnern mich eher an die Häuser in der Rue d’Auseil.
    • über das Dänische: (ein Bogen) Papier. Dann wäre tatsächlich „Bogenheim“ oder „Papierheim“ vor allem der Hort der mysteriösen Orne Library der Miskatonic University; allerdings ist diese Bibliothek deutlich jünger als Arkham.
  • arch-, von lat. archi.: das Erste, Beste, Vorderste, Älteste. „Ältestenheim“ klingt nicht besonders überzeugend, daher vielleicht „Heim des oder der Ältesten“?
  • von altengl. earg bzw. germanisch arg: böse, feige. Wir wären also im „Heim des oder der Bösen“ — das scheint mir etwas zu platt. (via reddit)
  • von altnordisch erg, von gälisch airigh: Bergwiese, Alm. Das ergibt für mich aber keinen Sinn — auch wenn Lovecraft schrieb, Arkham sei „more hilly“ als Salem. (via reddit bzw. einem Paper von Geoffrey Leech der Lancaster University folgend)
  • von lat. arca: eine Lade, Kiste, Truhe (Bundeslade = ark of the covenant), übertragen dann auch die „Arche Noah“ (Kasten, als Übersetzung von hebr. tēvāh = Kasten). Ich halte es aber für eher unwahrscheinlich, dass Lovecraft hier tatsächlich einen Zusammenhang mit der Bundeslade andeuten wollte – dazu war er den abrahamitischen Religionen zu fern. Natürlich könnte hier aber auch eine übertragene Bedeutung im Sinne „Die Stadt, die ein Mysterium birgt“ liegen.

Bei Schultz/Joshi lesen wir weiter:

Fictitious city in Massachusetts invented by HPL. […] Will Murray has conjectured that Arkham was at first situated in central Massachusetts and that its name and possibly its location were derived from the tiny hamlet Oakham. Research by Robert D. Marten makes this theory extremely unlikely. Marten maintains that Arkham was always located on the North Shore and (as HPL repeatedly declares) was a fictional analogue of Salem. […] Marten conjectures that the name Arkham was based upon Arkwright, a town in R.I. now consolidated into the community of Fiskville.

Vielleicht klingt’s einfach gut …

Bei der von Murray vorgeschlagenen Ableitung von Oakham in Worcester County wäre dann die Frage, wieso Lovecraft die phonetische Annäherung mit dem eher ungebräuchlichen englischen Buchstaben „k“ wählte – vielleicht als Antikisierung? Oder weil er das „k“ aus „Oak-“ übernehmen wollte? Dafür spräche, dass er dieses „k“ auch im Namen des Flusses einführt, der Arkham durchfließt, aber mit fiktiven indianischen Wurzeln: „Lovecraft described the word ‚Miskatonic‘ in a letter as ’simply a jumble of Algonquin roots‘ that he had invented.“ Bezüglich Marten: Da sich der Name von Arkwright, RI von einer Firma namens Arkwright ableitet, was wiederum „Kisten-Hersteller“ bedeutet, würde das für die Herleitung von arca sprechen (was HPL möglicherweise gar nicht wichtig oder bewusst war).

Ich neige nach dieser Sichtung dazu, anzunehmen, dass Lovecraft einfach einen altertümlich klingenden, griffigen Namen gewählt und nicht weiter über die Etymologie des Präfix „Ark-“ nachgedacht hat. Die Herleitung von „arca“ scheint mir aber am stimmigsten, wenn man denn versucht ist, den Namen zu deuten.

Welcome to Arkham: An Illustrated Guide for Visitors

Mit vollem Titel heißt der aufwendig gestaltete Band „Welcome to Arkham: An Illustrated Guide for Visitors to the Historic Town of Arkham, Massachusetts, and Environs Including Dunwich, Innsmouth and Kingsport“. Es geht also um die wesentlichen neuenglischen Schauplätze der Mythos-Geschichten und damit auch vieler AHLCG-Szenarien. Eins vorweg: Dieses Buch ist ganz klar Teil des Arkham-Horror-Files-Universums (AH) und trägt zu dessen Worldbuilding bei; wer eher nach Supplements fürs Rollenspiel sucht, wird hier fündig:

  • CoC (Chaosium): Arkham-Band oder das ältere „Arkham Unveiled“
  • Cthulhu (Pegasus): „Arkham – Hexenstadt am Miskatonic“ (vergriffen)

Interessanterwese fehlt dem Buch (bzw. seinen Kapiteln zu Arkham, der Miskatonic University, Dunwich, Kingsport und Innsmouth) übrigens etwas, was jeder Rollenspiel-Quellenband (und jeder „echte“ Reiseführer) ganz an den Anfang gerückt hätte: Stadtpläne. Es kommt tatsächlich keine Karte im ganzen Buch vor. Das finde ich bemerkenswert – es ergibt aber Sinn, weil man fürs AH-Kartenspiel keine Karte braucht und beim AH-Brettspiel ja das Spielbrett die Karte ist. Aber kommen wir zum Inhalt.

Inhalt

Das 176 Seiten starke Buch versucht mehrere Sachen parallel. Einerseits ist es ein Stadtführer, herausgegeben von der Historical Society (die schon bei Lovecraft auftaucht, aber dann bei CoC und später AH ausgebaut wurde). In diesem „Basis-Text“ finden sich Fakten zur Region, zu Organisationen, Lokalen, mysteriösen Stätten. Dieser „Basis-Text“ ist gut zu lesen, unterhaltsam, spannend und bietet ein paar neue Details und Mysterien für die AH-Welt.

„Über“ diesem Text liegt die Anreicherung durch eine Geschichte: Eine Miss Todd sucht ihren Onkel, Reginald Peabody (der Name Peabody, auch als Pabodie, spielt eine Rolle bei Lovecraft, u.a. in „At the Mountains of Madness“). Dieser ist verschwunden, wie wir ins Buch „eingehefteten“ Briefen, Notizen, Vermerken entnehmen können. Auf ihrer Suche stößt sie u.a. immer wieder in verschiedenem Umfang auf AH-Charaktere – und zwar auf ziemlich viele. Das haben die Herausgeber genutzt, bei einigen Charakteren auf schmerzlich vermisste Hintergrundgeschichten einzugehen. In unserem aktuellen Marsch durch die „The Feast of Hemlock Vale“-Kampagne spiele ich z.B. Kōhaku Narukami, der erst mit dieser Kampagne ins AH-Universum eingeführt wurde. Auf ca. 10 Seiten des „Illustrated Guide“ wird auf dessen vergleichende Folkloreforschung eingegangen, sodass ich ihm nun endlich ein bisschen näher kommen kann.

Abgerundet wird das Ganze durch Pseudo-Handouts wie Theaterkarten, Poster, Fotografien, die allesamt sehr stimmungsvoll geraten sind. Auch Querverweise auf Kampagnen und Einzelszenarios fehlen nicht. Das physische Buch ist besser gearbeitet als der Band „The Investigators of Arkham Horror“ (2016) – letzteres hatte sich bei meiner initialen Lektüre schneller den Rücken gebrochen als Batman. Dafür fehlt dem „Illustrated Guide“ leider ein Index. Naja.

Fazit

Für Arkham-Horror-Files-Enthusiasten eine unverzichtbare Lektüre.

Der König in Gelb (Levin Handschuh)

Von meiner geliebten Lovecraft Gesellschaft mitherausgegebenes „Theaterstück für daheim“. Eigentlich hatte ich 2020 die Aufführung der Studiobühne Erlangen angucken wollen; das verhinderte dann aber eine damals noch apokalyptisch anmutende Pandemie. Schade. Nun gibt es das (?) Theaterstück als Buch, mittels dessen man das berühmteste wahnsinnig machende Drama der Weltgeschichte ganz privat bei sich zu Hause inszenieren kann. Aus der Pressemitteilung:

Der König in Gelb ist ein von der Deutschen Lovecraft Gesellschaft herausgegebenes interaktives Buch, bei dem der:die Leser:in selbst zur Hauptfigur wird: Das Drama, das sich um Prinz Aldones von Alar, seine Verlobte Cassilda und den Fremden in der fahlen Maske in einer von den Wassermassen eines uralten Gottes verschlungenen Stadt entfaltet, ist nur der Anfang einer Reise in seltsame Welten, durch die zahlreiche Pfade führen. Dieses Buch verlangt ,anders gelesen zu werden. Welchen Weg wird die Handlung einschlagen, wenn man für die Figuren eine Entscheidung trifft? Welche seltsamen Geschehnisse lassen sich aus den Notizen eines wahnsinnig gewordenen Regisseurs zusammensetzen? Was für unheimliche Botschaften verstecken sich in den Illustrationen und Skizzen? Welche geheimnisvolle Musik ertönt beim Anstimmen der absurden Choräle? Und was passiert, wenn man das Buch völlig auseinandernimmt und etwas Neues daraus erschafft? Jede:r Leser:in findet einen anderen Weg durch das Buch – und es wird nie derselbe sein!

Und genau das erwartet einen dann auch: Ein Drama mit Regieanmerkungen und hermetischen Fußnoten; Anweisungen, wie man das Buch be- und misshandeln kann; eine Hintergrundgeschichte, wie Autor Levin Handschuh an das Manuskript kam und was ihm bei den Recherchen widerfuhr; Exkurse zur weeeeeeeeiiiit unterschätzten Bedeutung des Haïta-Kults für unsere Kulturgeschichte; jede Menge Partitur; und, und, und. Ich bin noch nicht fertig mit der nonlinearen Lektüre, aber es ist ein Spaß, auch wenn ich z.B. der partiellen Strukturierung des Buches anhand des kabbalistischen Baums des Lebens nicht so viel abgewinnen kann — das wirkt mir zu bemüht nach Shea/Wilson (Illuminatus!) bzw. Eco (Das Foucault’sche Pendel). Oder steckt da ein Code drin …?

Man kann und sollte das als Bundle (neudeutsch: „Bündel“) mit zwei Büchern und 3 Tarot-Karten kaufen.

Kleinere Lektüren: Agota Kristof, Ingolfur Blühdorn usw.

Ansonsten ein paar kurze Lektürehinweise:

Ágota Kristóf: „Das große Heft“

Ein harscher Kontrast von lakonischer Darstellung und brutalem Dargestelltem. Empfehlung von Gesa Lindemann in einem Soziopolis-Interview. Ich habe die Folgebände nun auf Halde liegen, der zweite fängt vielversprechend an – andere Perspektive, aber vergleichbarer Tonfall.

Unhaltbarkeit von Ingolfur Blühdorn

Ebenfalls durch Empfehlung von Soziopolis.

Der Grundgedanke ist schnell skizziert und findet sich eigentlich schon im Klappentext: Nicht unsere Lebensweise ist unhaltbar, sondern die aufklärerische und ökologisch-emanzipatorische Wertebasis, auf deren Grundlage wir diese Lebensweise kritisieren. Leider ist dieser Grundgedanke, den man in 80 Seiten umfassend ausdeuten könnte, auf 360 Seiten ausgewalzt. Und das führt zu erheblichen Redundanzen, auch wenn Blühdorn Kapitel 7.1. mit der Feststellung einleitet, man solle „unnötige Wiederholungen“ vermeiden. Alle paar Seiten bekommt man das Gefühl, einer nur unwesentlich paraphrasierten Fassung des Kerngedankens zu lauschen. Schlimmer aber ist, dass ich immer wieder das Gefühl habe, hier tänzelt die Wiederholung nur um einen heißen Brei, weil etwas Wesentliches eben noch nicht gesagt ist.

Das soll nicht schmälern, dass das Buch eine umfassende Kritik an Ulrich Becks Modernisierungstheorie liefert und auch ansonsten mit vielem ins Schwarze trifft. Aber: Was bedeutet das nun? Wenn es kein Abgesang auf die „haltlosen“ bzw. „unhaltbaren“ Werte sein soll (die ich einfach mal als „humanistische“ Werte bezeichnen würde, da sie Gleichheit, Menschenwürde und Co. expliziert mitführen) — was dann? Leider gibt es auch keine Kritik am Konzept von Werten an sich, sodass ich nach der Lektüre das Bedürfnis habe, dazu nochmal mehr zu lesen. Blühdorn scheint einige soziologische Erkenntnisse zu ignorieren; etwa, dass an (moralischen) Werten auch kontrafaktisch festgehalten wird. Genau das zeichnet sie ja aus. Und auch empirisch ist das alles angreifbar (ob etwa junge Leute, wie auf S. 338 erwähnt, optimistisch sind, muss offen bleiben — andere Studien finden das Gegenteil heraus).

Fazit: Man kann das Wesentliche aus diesem Youtube-Vortrag mitnehmen und sich die Lektüre sparen.

Johan Idema: How to visit an art museum

Schon vor Jahren geschenkt bekommen (Danke, S.!) und schon öfter durchgeblättert, aber erst jetzt wiederentdeckt und front to back gelesen. Das Buch wird Museumsmuffel nicht zu Dauerbesuchys machen (dafür müsste man sie vermutlich an die Hand nehmen), aber für Museums-Fans stecken ein paar nette Ideen drin — und vor allem viel Bestätigung für die Sachen, die man selber schon immer an Museen gern verändert hätte. Sollte eine Pflichtlektüre für Museumspersonal werden!

Ted Gioia: The History of Jazz

Das steht als nächstes auf der Lektüreliste, d.h., ich bin für ein paar Monate beschäftigt. Over and out.

PS: Es gibt übrigens eine Playlist mit allen (?) Songs im Buch.

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Die letzte Ferienwoche: Fertige Arbeiten, neue Lektüren und das Programm fürs SS 2023 https://dennisschmolk.de/2023/03/29/die-letzte-ferienwoche-fertige-arbeiten-neue-lektueren-und-das-programm-fuers-ss-2023/ https://dennisschmolk.de/2023/03/29/die-letzte-ferienwoche-fertige-arbeiten-neue-lektueren-und-das-programm-fuers-ss-2023/#comments Wed, 29 Mar 2023 05:56:55 +0000 https://dennisschmolk.de/?p=4258 Am Montag war großer Streiktag, siehe Beitragsbild. In Röthenbach sah ich allerdings einige Streikbrecher, die ihre Busse trotzdem nach Stein bewegten. Das wollte ich an dieser Stelle petzen. Hausarbeiten Nebenher zwei Hausarbeiten zu schreiben ist gar nicht so einfach. Zwar arbeite ich nur 28 Stunden für meinen Arbeitgeber und bin in der Stundenverteilung recht flexibel, aber trotzdem ist das eine Herausforderung – nach einem Arbeitstag bin ich meistens zu erschöpft, ... Mehr

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Am Montag war großer Streiktag, siehe Beitragsbild. In Röthenbach sah ich allerdings einige Streikbrecher, die ihre Busse trotzdem nach Stein bewegten. Das wollte ich an dieser Stelle petzen.

Hausarbeiten

Nebenher zwei Hausarbeiten zu schreiben ist gar nicht so einfach. Zwar arbeite ich nur 28 Stunden für meinen Arbeitgeber und bin in der Stundenverteilung recht flexibel, aber trotzdem ist das eine Herausforderung – nach einem Arbeitstag bin ich meistens zu erschöpft, um sinnvoll zu schreiben, und es dauert ja auch jedes Mal ein bisschen, bis man wieder im „Flow“ ist, weiß, was als nächstes getan werden muss etc. Hätte ich drei oder mehr Arbeiten verfassen müssen, hätte das nicht geklappt. Zum Glück hatt ich die Essays fürs Körper-Seminar ja schon während des Semesters verfasst. Mal sehen, wie es nun im Sommersemester wird!

Nun ist es jedenfalls vollbracht: Die Adnan/Derrida- und die Blavatsky-Arbeit sind fertiggestellt. Ein bisschen Feedback werde ich noch einarbeiten, aber prinzipiell kann ich pünktlich zum 31.3. abgeben! Insgesamt sind dieses Semester entstanden:

  • Zwei Essays zur Körpersoziologie: „Am Körper hängt, zum Körper drängt doch alles. Versuch einer systemtheoretischen Annäherung an den Körper“ und „Zur Rolle des Körpers in Protestsystemen und alltäglichem Widerstand“
  • „drawing and writing were one“. Hausarbeit zu Parallelen der Sprachphilosophie bei Etel Adnan und Jacques Derrida.
  • „Mythen, Mystik und Emanzipation. Über die Ambivalenzen der Theosophie“. Geschichts-Hausarbeit.

Ich hatte ja vor dem Sabbatical viele Jahre keine längeren Texte verfasst (sieht man von der „Aufwärmübung“ Weird Harmonies im Herbst 22 ab). Was Spaß macht: das Durchdenken eines Themas, das man normalerweise nur oberflächlich berühren und dann wieder verlassen würde. Was oft weniger Spaß macht, zumal, wenn man wenig Zeit oder Konzentration hat: alle Einzelteile der Recherche zusammenzusetzen, wenn man das Thema für sich schon relativ abschließend durchdacht hat. Aber gerade das lohnt sich, denn wenn man etwas erzählt und erklärt versteht man ja erst, ob man es verstanden hat. Das Schreiben zwingt zur Kohärenz und Konsistenz.

Danke an Sabine, Andreas und Katja für Feedback, Begeisterungsstürme und Schreib-Paraphernalia!

Veranstaltungsbelegung fürs kommende Semester

Am Dienstag war es dann soweit: Die Platzvergabe fürs neue Semester lief durch! Wie schon erwähnt, passiert das zufällig und automatisch – mit allen Vor- und Nachteilen. Den gesamten Morgen über sah man dieses Bild:

Zum Glück entscheid der Große Weise Fuchs dann aber nach ca. 2 Stunden, dass ich alle meine Wünsche erfüllt bekommen soll. Das heißt, der Semesterplan steht. (In Klammern steht jeweils, ob und was für eine Prüfungsleistung ich hoffentlich erbringen werde):

  • VL: Ideengeschichte der Neuzeit V. Außereuropäisches Denken [KEINE PRÜFUNG]
  • K: Kolloquium zur Vorlesung „Ideengeschichte der Neuzeit V“ [PRÜFUNG HA/KLAUSUR/mdl]
  • S: Religion und Sozialismus [PRÜFUNG HA/mdl]
  • S: Affektiver Kapitalismus [PRÜFUNG HA/…]
  • S: Kapitalismus, Geschlecht, Begehren – Queere Perspektiven … [KEINE PRÜFUNG]
  • S: Eine Einführung in die Emotionsgeschichte [PRÜFUNG HA/…]
  • K: GT-Lektürekreis [KEINE PRÜFUNG]

Das sind also 4 Prüfungen – das dürfen auf keinen Fall alles Hausarbeiten werden, oder ich muss ein gut Teil davon schon während des Semesters schaffen.

Zudem werde ich noch die folgenden beiden Seminare belegen – eher aus Interesse als aus Notwendigkeit, vermutlich lege ich dort auch keine Prüfungsleistungen ab, sondern versuche, einen „Sitzschein“ zu ergattern:

  • Der Traum vom eigenen Haus. Wohneigentum in Paarbeziehungen
  • Eigentum und Geschlecht

LaTeX

Nachdem ich mich nun seit einigen Wochen wieder mit LaTeX herumschlage vergnüge, freute mich diese Mail:

als Digitale Lotsen der Fakultät für Mathematik und Informatik und der Physikalisch-Astronomischen Fakultät möchten wir Euch heute um die Teilnahme an einer Umfrage zur Nutzung des Textsatzsystems LaTeX bitten. Unser Ziel ist es, mehr über die aktuelle Nutzung von LaTeX an der Friedrich-Schiller-Universität über alle Fakultäten und Studiengänge hinweg zu erfahren, um damit unsere Angebote als Digitale Lotsen besser auf Eure Bedürfnisse auszurichten. In acht Fragen könnt Ihr angeben, wie oft Ihr LaTeX nutzt und ob Ihr Euch dabei Unterstützung (z. B. in Form von Vorlagen oder Weiterbildungen) wünscht.

Ich bin gespannt, ob mir dann passende Präambeln für die verschiedenen Fachbereiche zur Verfügung gestellt werden, bislang sieht es da eher mau aus (außer, ich habe etwas Wesentliches übersehen). Gerade Zitationsweisen könnte man recht einfach abfrühstücken, genau dafür ist LaTeX ja da. Nachdem ich ein bisschen mit Cover-Designs herumgespielt habe, sieht das nun übrigens so aus:

Oder, mit Abstract, so:

Meinungen? Falls jemand eine der Arbeiten übrigens lesen möchte, darf er oder sie sich gerne melden.

Zeitumstellung

Was soll der Quatsch eigentlich? Und wollten wir das nicht mal abschaffen?

Lektürekreis SS 23: Annie Ernaux

Schon bekannt, schon gekauft und schon gelesen: Unsere Lektüre für die Lektürekrise den Lektürekreis im Sommersemester: Annie Ernaux, „Die Jahre“.  250 Seiten „kollektive Autobiographie“ inkl. einiger Anleitungspassagen, wie und wieso sie das Buch so geschrieben hat. Es erinnert mich an Gerhard Henschel und seine Schlosser-Romane, die ich immer gerne las, nur eben deutlich kürzer und mit einem starken Fokus auf Frankreich. Was wir da ein Semester lang dran diskutieren wollen, ist mir noch nicht ganz klar, aber es wird auf jeden Fall besser als Agnoli. Leider werde ich die erste Sitzung wohl verpassen, wegen des schon erwähnten Tübingen-Ausflugs.

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Frohe Feiertage! https://dennisschmolk.de/2022/12/23/frohe-feiertage/ https://dennisschmolk.de/2022/12/23/frohe-feiertage/#comments Fri, 23 Dec 2022 07:12:29 +0000 https://dennisschmolk.de/?p=3900 Es ist wieder diese Zeit im Jahr. Alles wird gemütlicher, entspannter, ruhiger, friedlicher, freundlicher, weniger gestresst, liebe- und respektvoller … Toll, dass die Entspannung auf Knopfdruck, das resonante Weltverhältnis mit Ansage jedes Jahr so zuverlässig klappt! Soweit zur Ironie. Nun zu den Fakten: Unikrams zwischen den Jahren Ich bin zu bedeutend weniger gekommen als erhofft, aber immerhin habe ich die Skelette meiner beiden Essays zum Thema „systemtheoretischer Körperbegriff“ fertig. Das ... Mehr

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Es ist wieder diese Zeit im Jahr. Alles wird gemütlicher, entspannter, ruhiger, friedlicher, freundlicher, weniger gestresst, liebe- und respektvoller … Toll, dass die Entspannung auf Knopfdruck, das resonante Weltverhältnis mit Ansage jedes Jahr so zuverlässig klappt!

Soweit zur Ironie. Nun zu den Fakten:

Unikrams zwischen den Jahren

Ich bin zu bedeutend weniger gekommen als erhofft, aber immerhin habe ich die Skelette meiner beiden Essays zum Thema „systemtheoretischer Körperbegriff“ fertig. Das war wegen eines Rechnerwechsels, Neueinrichtung von LaTeX, Nextcloudproblemen usw. etwas kniffliger. Jetzt muss ich eigentlich nur noch ein paar Übergänge schreiben, die Zitierweise in den Griff kriegen und die Kohärenz des Gesagten gegenlesen.

Ansonsten habe ich viel Luhmann gelesen, vor allem in den Aufsätzen aus „Soziologische Aufklärung“ und darin vor allem über Ideologien. Das hing noch ein bisschen mit meinen Recherchen zum Thema Ethik (Ergebnisse hier) zusammen; wie erklären wir uns die realweltlichen Probleme, die uns die Integration von widerstreitenden Werten machen? Warum muss das alles so schwammig sein?

Der Integration widersprüchlicher Werte zu einer konsistenten Ordnung dient ferner die abstrakte, schlagwortartige Formulierung der Ideologie, die übertriebene Verallgemeinerung ihrer Zwecke und – damit eng verbunden – die Mehrdeutigkeit ihrer leitenden Gesichtspunkte. („Wahrheit und Ideologie“, S. 62)

Der nächste Denkansatz geht also in die Richtung von Ethiken (plural!) als Ideologien. (N.B.: Der Ideologiebegriff bei Luhmann ist explizit kein negativer, denn Ideologien sind unausweichlich, fürs Handeln unverzichtbar. Man darf das, was sie zudecken – etwa Nebenfolgen von ideologisch motivierten Handlungen – nur nicht einfach ignorieren, wenn man Ideologien kritisieren und durch bessere ersetzen will.)

In other news: Offenbar stimmte meine Prüfungsleistungsberechnung doch nicht. Nun also: Essays; Hausarbeit Geschlecht und Religion; Hausarbeit Derrida. Keine Klausur. Naja. Das wird schon.

Hobbies

Auch wenn mich einige Freundinnen darauf hinwiesen, dass es ein Unding sei, als Studierendes nicht auch in den vorlesungsfreien Tagen eifrig zu lesen und zu lernen: Man muss ja doch mal abschalten.

Lovecraft-Doku

Wie regelmäßig dieses Blog Lesende wissen, bin ich großer Lovecraft- und Cthulhu-Mythos-Fan. Bei arte gibt es gerade eine halbstündige Doku, in der John Howe (der Tolkien-Illustrator) den Ursprüngen der Fantasy auch in Providence nachspürt. Den meisten Input gibt es wie so oft durch den Lovecraft-Experten S.T. Joshi. Zu kurz kommen leider die problematischen Aspekte von HPLs Leben und Werk.

Lovecraft war sein ganzes Leben lang in Wort und Schrift Rassist. Das kann man glaube ich nicht beschönigen, auch wenn es immer wieder versucht wird. Ich denke nicht, dass man Lovecraft deswegen nicht mehr lesen oder dass man das auf seinem Werk gewachsene Erzähluniversum boykottieren sollte, aber es (ver)stört mich, wenn bei einer Einordnung HPLs dieser Aspekt unter den Tisch fällt.

Ich finde es sogar schlimmer, Lovecraft und seine problematischen Ansichten und Äußerungen „wegzueditieren“, wie es wohl bei einigen Rollenspielpublikationen inzwischen passiert. Denn es ist auch schwierig, hier einfach Werk und Autor zu trennen – im Sinne „der Privatmensch Lovecraft war für biologisch begründete Rassensegregation, aber das hat mit seiner Fiction nichts zu tun“ und „den Cthulhu-Mythos können wir ja auch ohne Lovecraft haben“. Beides stimmt nicht. Viele Monstren, Kulte und Rituale sind direkt aus rassistischen Ressentiments inspiriert. Man denke nur an all die Motive von „interbreeding“, „degeneration“ etc. Da schwingt immer eine Idee rassischer „purity“ mit.

Das Einzige, was meines Erachtens hilft, ist, diese problematischen Aspekte anzusprechen und zu diskutieren. Klar, das dient nicht gerade der Kommerzialisierung, also verstehe ich, wenn Verlage da nicht unbedingt mitmachen. Aber bei einer auf arte gezeigten Doku habe ich eben höhere Ansprüche. Zumal HPLs Persönlichkeit durchaus thematisiert wird und die Doku sogar eine Ehrenrettung des Charakters versucht – nicht gegen den Vorwurf des Rassismus, sondern gegen das Vorurteil des Eigenbrötlers.

Vielleicht muss ich zu diesem Komplex nochmal einen eigenen Artikel schreiben.

RPG

Sogar eine Rollenspielrunde klappte! Das ist in unserem Alter ja nicht mehr selbstverständlich.

Arkham Horror

Auch für Kartenspiel und Lektüren ist wieder ein bisschen Zeit. Und nachdem mein Artikel „Mit Arkham Horror LCG starten“ seit Herbst sehr viel geklickt wird, vermute ich, es gibt zumindest marginales Interesse an dieser Art Content.

Da es unmöglich war, an alle Original-Novellen zu AHLCG zu kommen, habe ich mir die fehlenden in der „Dunkle Ursprünge“-Box von Cross Cult besorgt. (Ich wusste gar nicht, dass die was anderes als Comics machen.) Nun habe ich also alle alternativen Ermittlerinnen und Ermittler, und konnte auch endlich alle Stories lesen. Die Jenny Barnes-Geschichte gefiel mir nicht, aber die Stories zu Norman Withers und Silas Marsh waren sehr unterhaltsamer Pulp. (Warum ich mich schwer tue, diese Stories als „echten“ Beitrag zum Mythos-Erzähluniversum zu werten, habe ich hier zu erklären versucht.)

Für Standalone-Kurzabenteuer, von denen wir noch einige vor uns haben, setzen wir jetzt auf Dexter und Jenny, jeweils als Allrounder ausgestaltet (wobei Jenny etwas mehr auf Kampf, Dexter etwas mehr auf Ermittlung fokussiert sein wird). Damit sich Jennys alternative Karten lohnen, plane ich, die Szenarien als „Mini-Kampagne“ zu spielen, mit regulärer Steigerung zwischendrin. Mal sehen, ob das funktioniert … Der Einstieg mit „Der Fluch des Rougarou“ endete in einem Blutbad in den Sümpfen. (Leider vor allem unser Blut.) Aber bei passender Musik (meine Liste „Bayou Horror„, inspiriert von dieser Liste).

Und nun: Frohe Feiertage!

Vielleicht schreibe ich nächste Woche noch ein paar Blogstatistiken von diesem Jahr zusammen – quasi als Jahresabschluss. (Bloggen ist so eine tolle Prokrastinationsstrategie! Aber Prokrastinieren heißt ja immerhin, dass man etwas Wichtiges zu tun hätte.)

Bis dahin wünsche ich frohe Feiertage, wenig Stress – und vielleicht sogar den einen oder anderen glühenden Resonanzdraht. Und wer noch Weihnachtsmusik braucht, kann sich gerne bei meiner latent jazz-lastigen Playlist bedienen.


Beitragsbild: Frosti hat eine Wurstnase gefunden. Installation in der Goethe-Galerie, Jena. Anonyme Künstlerin, vermutlich 2022. Parallelen zu South Park hoffentlich zufällig.

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Cthuloid Music https://dennisschmolk.de/2022/03/26/cthuloid-music/ https://dennisschmolk.de/2022/03/26/cthuloid-music/#comments Sat, 26 Mar 2022 09:22:07 +0000 https://dennisschmolk.de/?p=2620 Diese Playlist dient als Sammelbecken für cthuloide Musik abseits von Metal, also v.a. Ambient, Dark Drone, Experimentelles und krachige Klanglandschaften mit Mythos-Bezug. Mein Augenmerk lag auch ein bisschen auf Sachen, die ich erst nach einigem Herumhören gefunden habe, die also nicht als „cthuloide Standards“ auf der Hand lagen. Ich freue mich über Tipps, was sich hier noch aufnehmen ließe! Update 06/2022: Ich habe diese Liste in den Artikel über vom ... Mehr

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Diese Playlist dient als Sammelbecken für cthuloide Musik abseits von Metal, also v.a. Ambient, Dark Drone, Experimentelles und krachige Klanglandschaften mit Mythos-Bezug. Mein Augenmerk lag auch ein bisschen auf Sachen, die ich erst nach einigem Herumhören gefunden habe, die also nicht als „cthuloide Standards“ auf der Hand lagen. Ich freue mich über Tipps, was sich hier noch aufnehmen ließe!

Update 06/2022: Ich habe diese Liste in den Artikel über vom Mythos beeinflusste Musik im DLG-Wiki integriert (der damit keine Quelle mehr ist, s.u.)

Playlist

Wo möglich, ist diese Musik auch in folgende Playlist aufgenommen. (Ich weiß, Spotify ist eine problematische Plattform, aber Bandcamp gehört jetzt auch Epic Games und so weiter …) Themenspezifische Playlists finden sich unter dem passenden Tag hier im Blog.

Bands, Projekte, Komponisten

Die folgende Liste ist alphabetisch geordnet und nicht abschließend.


Arkham Angst

Genre: „Sounds and Images inspired by HPL“

Eher ein Media- als ein Musik-Projekt. Von Klaus Staendike und dem Designer Axel Weiss.

Hörtipp: The Dreams in the Witch House

Bandcamp, Website


Atrium Carceri

Genre: Dark Ambient

Komplexes Projekt mit unglaublichem Output, Wikipedia-Eintrag und sogar einer „Storyline“ hinter den Alben. In Kollaboration mit anderen Künstlern sind diverse Tracks und Alben zu großen Alten (Cthulhu, Yog-Sothoth, Hastur u.a.) entstanden; soweit ich das sehe alle beim vom gleichen Initiator (Simon Heath) gegründeten Label Cryo Chamber (s.u.). Die Website des Projekts ist leider gerade down, aber archiviert.


Celaeno Music Library

Genre: Ambient, Noise

Honorable Mention: Meine eigenen Sachen. Von Ambient bis Noise.

Diskographie


Coltrin Compositions

Genre: Dark Ambient, Dark Jazz

Max Coltrin komponiert Stücke für verschiedene Rollenspiele, d.h., nicht alles ist Dark/Ambient/Horror.

Hörtipp: Fear the Eldritch

Website, Bandcamp


Cryo Chamber (Label)

Schon im Artikel „Witchy Mythos Music“ erwähnt und oben bei Atrium Carceri beschrieben. Es gibt ein Interview der Deutschen Lovecraft Gesellschaft mit dem Labelgründer incl. Hörtipps.

Bandcamp


Epsilon Eridani

Genre: Strange Ambient

Hörtipp: Tribute To H.P. Lovecraft

Musik bei Archive.org (Creative-Commons-Lizenz)


Flint Glass

Genre: Dark Electronica

Hörtipp: Das Album „Nyarlathotep„.


Graham Plowman (Cthulhu Mythos Music)

Genre: Orchestral

Hörtipp: „The Yellow Sign“

Bandcamp


Innsmouth Gold

Genre: Soundscapes

Nach Eigenbeschreibung fokussiert sich Innsmouth Gold auf „soundscapes based on the work of HP Lovecraft and similar weird fiction authors“ – zu hören gibt es das u.a. auf Spotify.


Lustmord

Genre: Dark Ambient

Kein direkter Lovecraft-Bezug, aber zu viele unfassbar gute Stücke, um die Band hier nicht zu erwähnen.

Bandcamp, Website


Musica Cthulhiana

Genres: Dark Ambient | Dark Jazz

Eine meiner ersten Begegnungen mit cthuloider Musik und immer noch ein Klassiker.

Hörtipp: Alles

Spotify, Website


Proxeeus

Genre: Goa/EDM

Keine Ambient-Musik, aber diverse Stücke mit psychologischem Horror und direktem Mythos-Bezug.

Website


Shoggoth Amenta

Genre: Dark Soundscapes über Rock bis EDM

Eher kabbalistisch als cthuloid inspirierte „relaxing sounds from the Abyss“ – aber auch rockige Stücke!

Hörtipp: „Dreams from the Witch House“ (vor allem wegen der Skurrilität, dass das Album auf Bandcamp ab 1000 Dollar verfügbar ist).


Tillinghast Laboratories / AKLO

Genre: EDM

Hörtipp: Non Euclidian Theory (Klingt tatsächlich stark nach einem Tillinghast Device)

Bandcamp


The Unquiet Void

Genres: Dark-Ambient | Experimental | Ethereal | Soundscape

Hörtipp: Ein sehr cooles Konzeptalbum zum „King in Yellow“ mit dem Titel „Where Black Stars Rise“ – einige Hintergründe gibt es auf der Website. Dort findet sich auch eine Übersicht zu Lovecraft-themed Alben.


Wesley Slover

Genre: Drone, Dark Ambient

Hörtipp: „Impressions of the Miskatonic

Bandcamp, Spotify


Yithian Prophecy

Genre: Dark Ambient

Youtube (leider inaktiv)


Weitere Quellen

Wer noch weitere Inspirationen sucht oder z.B. mehr auf verzerrte Gitarren steht, findet

diverse weitere Sachen, darunter auch viel Metal.

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https://dennisschmolk.de/2022/03/26/cthuloid-music/feed/ 4
Playlist: Witchy dark ambient music (v.a. für Arkham Horror LCG und RPG-Sessions) https://dennisschmolk.de/2022/01/27/playlist-witchy-dark-ambient-music-v-a-fuer-arkham-horror-lcg-und-rpg-sessions/ https://dennisschmolk.de/2022/01/27/playlist-witchy-dark-ambient-music-v-a-fuer-arkham-horror-lcg-und-rpg-sessions/#comments Thu, 27 Jan 2022 15:57:38 +0000 https://dennisschmolk.de/?p=2609 Eine neue Playlist mit dem Thema „Hexen“, Anwendungszweck: für Arkham-Abenteuer mit Hexenbezug. (Empfehlung: das pay-what-you-want-Kurzabenteuer „Totholz„, das man auch prima als Aufhänger einer kleinen Hexenkampagne am Miskatonic nutzen kann.) Natürlich ist sie auch für die „The Circle Undone“/“Der gebrochene Kreis“-Kampagne von Arkham Horror LCG nutzbar, wofür sie entstanden ist. Musikalisch ist die Liste etwas breiter aufgestellt als die allgemeine AH-Playlist. Neben Dark Ambient, Drone Music und Dark Jazz finden sich ... Mehr

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Eine neue Playlist mit dem Thema „Hexen“, Anwendungszweck: für Arkham-Abenteuer mit Hexenbezug. (Empfehlung: das pay-what-you-want-Kurzabenteuer „Totholz„, das man auch prima als Aufhänger einer kleinen Hexenkampagne am Miskatonic nutzen kann.) Natürlich ist sie auch für die „The Circle Undone“/“Der gebrochene Kreis“-Kampagne von Arkham Horror LCG nutzbar, wofür sie entstanden ist.

Musikalisch ist die Liste etwas breiter aufgestellt als die allgemeine AH-Playlist. Neben Dark Ambient, Drone Music und Dark Jazz finden sich auch ein paar eingesprengte Witch House-Tracks (8-Minuten-Kurzportrait des Genres), Berlioz (der Hexensabbat) und etwa Ambient-Folk-Stuff. Insgesamt ist die Liste weniger „ambient“ und führt viele Tracks, die aus mehr als ein paar düster designten gehaltenen Akkorden bestehen.

PS: Einiges aus der Liste stammt vom Label „Cryo Chambers“, das auch den Preis für den coolsten Stream-Namen verdient: „24/7 Dark Ambient Music Livestream for Studying Lovecraftian Tomes & Riding the Monorail„. Außerdem kann man sich ein Interview mit dem Labelchef Simon Heath durchlesen.

PPS: Und noch etwas Historie: „A Brief History of Witchcraft in Music„.

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ArkhamDB: Search Syntax https://dennisschmolk.de/2021/12/03/arkhamdb-search-syntax/ https://dennisschmolk.de/2021/12/03/arkhamdb-search-syntax/#respond Fri, 03 Dec 2021 16:40:49 +0000 https://dennisschmolk.de/?p=2581 This is just a note to myself, maybe helpful to others and will be expanded in the future. Since I can’t find any official documentation for the arkhamdb search syntax, the most valuable resource is this Netrunner DB docu: https://netrunnerdb.com/en/syntax – all the operators seem to also work in the arkhamdb search. Feel free to add tips and hints in the comments, I appreciate it. Expansions Sets are usually abbreviated ... Mehr

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This is just a note to myself, maybe helpful to others and will be expanded in the future. Since I can’t find any official documentation for the arkhamdb search syntax, the most valuable resource is this Netrunner DB docu: https://netrunnerdb.com/en/syntax – all the operators seem to also work in the arkhamdb search.

Feel free to add tips and hints in the comments, I appreciate it.

Expansions

Sets are usually abbreviated like „eoep“ = The Edge of the Earth investigator expansion. There’s a neat trick to find the expansion abbreviation: You can always look at the search start page and click the expansion you are looking for; there you’ll see the abbreviation used for this set. The expansion attribute can of course be combined with other attributes (e.g. „e:win f:neutral“ searches for neutral cards in the Winifred Habamock investigator deck, finding both her weaknesses; „e:core p:3“ finds all 3 experience cards in the core set).

There’s a difference between the „e:…“ operator and the „y:…“ operator. „y:2“ searches for the whole cycle 2 (which is the Dunwich Legacy cycle), while „e:dwl“ searches only for the Dunwich deluxe expansion only.

(N.B.: All cards from a cycle share an edition symbol. So if you’re trying to sort all Dunwich cards with the little mill symbol into your binder and want to check the correct order, you’ll need the „y:2“ operator: „y:2 f:survivor“ will list all survivor cards in the Dunwich Legacy.)

As the core set isn’t a cycle, you’ll need „e:core“ for that one. As of now, I haven’t found a way to combine these – which makes it kind of hard to look for „melee weapons in my collection“. Here’s how I work around that:

Collection

To easily search for „all cards I have that are ‚Tactic‘ cards“ you can build your own filters. Unfortunately, I never found a way to logically connect the two searches; I guess the search syntax might lack an „or“ operator

This would represent the search inside my own collection for Tactic cards:

k:Tactic e:core|eoep|rtdwl|nar|har|win|jac|ste|dre|bob|tftbw|tdor

(This searches „Tactic“ cards in the core set, the Return to Dunwich box, the Investogator expansion to Edge of the Earth and all the standalone stuff I own, like promo books and investigator decks.)

k:Tactic y:2|3

(This searches in the two cycles I own, Dunwich and Carcosa.)

I bet there is an easier way, but I didn’t find it yet …

Class

Many search queries will be related to class (no, not in a marxist way, but you’ll find the capitalist affine cards mostly in „f:rogue“). You’ll need the „f:“ operator. E.g, „f:guardian“ searches for guardian cards. I found the following classes:

  • guardian
  • seeker
  • rogue
  • mystic
  • survivor
  • rogue
  • neutral

I have yet to find the correct parameter for multicolored cards, but I guess you can always find them by searching for one of the cards class: „f:guardian k:item“ also finds the .45 Thompson, a Guardian/Rogue multiclass card.

Subtype

Most often I will look for a specific subtype of a card, like a „Tactic“ event for Mark or a relic to use with certain allies. Your best friend is the „k“ operator:

k:Relic

will find all Relics. Most often I combine this with an XP limitation:

k:Relic p>0

will find all upgrade options, while

k:Relic p<1

will find the 0 XP starter options.

Stat boosting

The correct syntax to search for willpower boosting assets is this:

x:“you get +1 [willpower]“

You can search for intellect, combat and agility (the official terms) in the same way and even search for items boosting either of these:

x:“you get +1 [willpower]“|“you get +1 [intellect]“

If you want to also find stuff that boosts by more than 1:

x:“you get \+1 [intellect]“|“you get \+2 [intellect]“

(As of now there’s no card boosting +3).

 

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https://dennisschmolk.de/2021/12/03/arkhamdb-search-syntax/feed/ 0
Mit Arkham Horror LCG starten https://dennisschmolk.de/2021/10/03/mit-arkham-horror-lcg-starten/ https://dennisschmolk.de/2021/10/03/mit-arkham-horror-lcg-starten/#comments Sun, 03 Oct 2021 17:59:41 +0000 https://dennisschmolk.de/?p=2543 Im letzten Lovecrafter (oder im vorletzten?) wurden mal wieder cthuloide Brett- und Kartenspiele besprochen. Eine der Empfehlungen sprach mich direkt an: „Arkham Horror Living Card Game“ von FFG. Die Arkham Horror-Reihe kennen vermutlich alle Lovecraft-Fans hier, das Kartenspiel ist aber relativ neu (2016). Nach ein paar Stunden Recherche hatte ich den Eindruck, grob verstanden zu haben, was das ist und wie es funktioniert, und habe das Core-Set gekauft – und ... Mehr

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Im letzten Lovecrafter (oder im vorletzten?) wurden mal wieder cthuloide Brett- und Kartenspiele besprochen. Eine der Empfehlungen sprach mich direkt an: „Arkham Horror Living Card Game“ von FFG. Die Arkham Horror-Reihe kennen vermutlich alle Lovecraft-Fans hier, das Kartenspiel ist aber relativ neu (2016). Nach ein paar Stunden Recherche hatte ich den Eindruck, grob verstanden zu haben, was das ist und wie es funktioniert, und habe das Core-Set gekauft – und inzwischen auch noch mehr Produkte. Wer auch einsteigen will, findet hier ein paar erste Infos und vor allem eine subjektive Empfehlung, womit man starten sollte – so eine Einführung hätte mir manche Stunde Recherche und manchen Verlust geistiger Gesundheit gespart.

Eines vorweg: Billig wird das nicht. Es ist zwar kein „collectible“, sondern ein „living“ card game – man muss also nicht so oft überschüssige Karten (Booster) kaufen, um alle relevanten Karten zu kriegen. Trotzdem muss man „sammeln“. Und nachdem Erweiterungen um die 35-50 Euro kosten, geht das schnell ins Geld. Meiner Meinung nach lohnt es sich; wer eher knapp bei Kasse ist, sollte vielleicht erstmal beim Laden um die Ecke oder bei Freunden reinspielen.

Updates: Neue Kampagnen (Scarlet Keys, Feast of Hemlock Vale) und Reihenfolge

Da das hier recht oft wegen des Themas „Reihenfolge“ geklickt wird, hier meine Meinung. Mit der folgenden Reihenfolge hat man eine grobe „Schwierigkeitskurve“ (auch das ist freilich subjektiv) und wird Schritt für Schritt in neue Mechaniken eingeführt. Außerdem hat man, wenn man sich grob an dieser Liste orientiert, schnell einen ordentlichen Pool an Karten für solide Ermittlerdecks.

Update 04/2024: Soeben ist die Kampagne „Das Fest von Hemlock Vale“ („The Feast of Hemlock Vale“) erschienen; auch diese Kampagne ist m.E. nicht als erste oder zweite geeignet. Ich empfehle daher subjektiv als Reihenfolge:

  • Grundspiel
  • Dunwich
  • Carcosa
  • xxx

Dabei kann XXX eigentlich durch eine beliebige neuere Kampagne ersetzt werden; ich tendiere zu

  • Innsmouth
  • Hemlock Vale
  • Der gebrochene Kreis
  • Am Rander der Welt
  • Die scharlachroten Schlüssel
  • Die Traumfresser
  • Das vergessene Zeitalter

Irgendwann kauft man eh alle, siehe Thema „Geld“ unten.

Kurzrezension

Man wird als zukünftiger Spieler nicht umhinkommen, sich ein wenig einzuarbeiten und zu orientieren, daher hier nur ganz kurz:

Story und Mechaniken

Arkham Horror LCG hat deutlich mehr Story als die anderen Vertreter der Arkham Horror-Reihe, die ich kenne (Arkham Horror, Elder Sign, Eldritch Horror). Pro Erweiterung dienen zahllose Karten dazu, die Story auf abwechslungsreiche Weise voranzutreiben. Der Wiederspielwert ist m.E. recht hoch; man kann in Stories verschiedene Abzweigungen nehmen, man kann sie mit verschiedenen Charakteren und auf verschiedenen Schwierigkeitsgraden spielen und natürlich ist es auch etwas anderes, ob man schon weiß, was passieren wird, oder ob man ein Abenteuer (eine „Mission“) das erste Mal spiel („blind run“). Was ich bisher von den Stories gesehen habe, ist unterhaltsam und immersiv.

Man darf aber natürlich kein Rollenspielerlebnis erwarten – es ist immer noch ein strategisches Kartenspiel, kein Rollen- oder Storytelling-Game. Trotzdem kommt die Spielerfahrung recht nahe an stereotypere Ermittlungsplots in Cthulhu.

Mechanisch ist das alles relativ kompliziert, was ich merke, wenn ich mit Leuten spiele, die nicht jahrelang Magic gezockt haben: Schlüsselwortfähigkeiten von Karten, komplexe Abhängigkeiten von verschiedenen Karten auf dem ganzen Spielfeld, und immer wieder Situationen, in denen man am liebsten „Judge!“ rufen möchte, um eine merkwürdige Interaktion von Karten erklärt zu bekommen. Das Referenzhandbuch ist dein bester Freund, aber es schadet nicht, wenn man schon mal ein komplexes Deckbuilding-Spiel gespielt hat. Für Gelegenheitsspieler würde ich empfehlen, jemanden ins Team zu nehmen, der oder die Ahnung von solchen Games hat.

Thema Deckbuilding: Grob gesagt baut man sich für jeden Spieler und jede Spielerin – ich habe bislang nur Erfahrung zu zweit, und das Spiel scheint mir auch perfekt darauf ausgelegt zu sein – ein Deck aus den verfügbaren hunderten Karten; und dann steht alles weitere, was man tun muss, in irgend einem Heft oder auf irgend einer Karte. Gerade das ist aber oft unübersichtlich und erfordert guten Willen und ein wenig Geduld auf Spielerseite. Wenn man „der oder die mit dem Überblick“ ist und Mitspielende darauf warten, dass man endlich herausgefunden hat, was jetzt eigentlich passiert, kann das aber auch durchaus anstrengend werden.

Spielzeit

Die Packung gibt etwas von 90 Minuten an. Das mag stimmen, wenn man Veteran ist und ein Abenteuer zum vierten Mal spielt; weiß, wo jede Karte ungefähr ist, die man für den Spielaufbau braucht; und man einfach Runde um Runde zocken kann.

Wenn man sich erst einfuchsen muss, Karten zu suchen sind oder man laufend Regeln und Abhängigkeiten klären muss, dauert es aber viel, viel länger. Unter drei Stunden würde ich für die ersten Runden jeweils nicht planen. Oder noch besser: Wenn man AH LCG spielt, sollte danach kein Termin warten …

Eine Mischung aus „Mythos Tales“ mit vernünftigen Mechaniken und „Arkham Horror“ ohne den vielen Ballast

Mein Fazit: Nichts für Anfänger, aber eine solide Mischung aus einer teils linearen, teils dynamischen Geschichtenerzählrunde und einem mechanisch mittelkomplexen Kartenspiel. Meinen Geschmack trifft es ziemlich genau, aber man sollte schon wissen, worauf man sich hier einlässt; denn wie gesagt ist das Ganze nicht ganz billig.

Was man (zuerst) kaufen sollte

Prinzipiell braucht man zum Spielen:

  • Das Grundset (Core Set, 30-40 Euro; besser sind zwei Exemplare, siehe unten)
  • Erweiterungen, bestehend aus einer Grunderweiterung (30-40 Euro) und 6 Mythos-Packs (je ca. 15 Euro)
  • Update: das „neue“ Grundspiel sowie die einzelnen Kampagnen. Man sollte immer Ermittler-Erweiterung und Kampagnen-Erweiterung kaufen; theoretisch kann man auch nur eine der Erweiterungen kaufen, aber mir fällt kein sinnvoller Grund dafür ein — außer, wenn das Geld knapp ist, und dann sollte man dieses Hobby nicht anfangen.
  • Wenn man sie bekommt, sollte man auch die jeweilige „Rückkehr zu …“-Box kaufen; hautpsächlich, weil man damit Kartentrenner und eine Aufbewahrungsbox für die komplette Kampagne bekommt und das das Leben VIEL einfacher macher. Quality of Life².

Das Grundset enthält schon drei „Szenarien“, also kurze, abgeschlossene, aber verbundene Stories, sowie Ermittlercharaktere und Spielerkarten. Damit hat man einige Stunden Spaß, aber danach will man sicherlich weitere Stories spielen – daher braucht man Erweiterungen.

Sprache

Zunächst mal sollte man sich für eine Sprache entscheiden. Ich hatte lange überlegt, ob ich auf deutsch oder englisch starten soll; ich habe mich schließlich aufgrund der größeren Mitspieler-Kompatibilität für deutsch entschieden. Prinzipiell würde ich, stünde ich nochmal vor der Entscheidung, vermutlich englisch nehmen. Wer aber die Story lieber auf deutsch lesen will, ist natürlich mit deutsch besser beraten. Die wichtigste Datenbank, Arkham DB, ist auch auf deutsch verfügbar.

Eine Info am Rande: Es gibt einige Karten wohl nur auf Englisch. Ich habe z.B. noch drei der (weitgehend vergriffenen) AH-Novellas erstehen können. Diesen liegen Ermittlerkarten bei (die auch in normalen Erweiterungen veröffentlicht wurden oder werden) sowie spezielle Signature-Assets und Schwächen (die es nur hier gibt). Ich vermute, diese existieren nur in englischer Sprache.

Um Englisch kommt man insgesamt nicht herum, denn fast alle guten Informationsquellen sind auf englisch (siehe Links unten).

Geld

Nach der Entscheidung für eine Sprache sollte man sich dann erstmal eingestehen: Man beginnt hier ein Luxus-Hobby. Klar kann man versuchen, einen kompletten Zyklus (Grunderweiterung plus „Mythos Packs“, zukünftig Story- und Spielerkarten-Erweiterung) auf eBay für 100 Euro zu schießen. Oder man akzeptiert, dass man im Laden um die Ecke oder beim Spieleversand des Vertrauens 125 Euro dafür bezahlt. Dafür hat man sofort und sicher, was man will.

Update 09/2022Das Hobby bleibt teuer. In den vergangenen 14 Monaten wanderten etwa 1600 Euro in Spielmaterial, Zubehör, Novellas usw. Hier ein dazu passender reddit-Thread. In Relation zu mehreren hundert Stunden Spielspaß – und dabei ist noch gar nicht aller Content erkundet und die Zeit für „sekundäre“ Beschäftigung mit dem AH-Universum nicht einberechnet – ist das aber wieder gar nicht soooo viel. Rede ich mir ein. Vgl. auch „Kommodifizierung und Sammeln“ in meiner Resonanzreflexion über den Cthulhu-Mythos.

Wichtig: Ich rate dringend davon ab, einzelne Mythos-Packs „im Angebot“ zu kaufen. Denn diese werden nicht mehr nachgedruckt, siehe:

Jetziger und zukünftiger Publikationsrhythmus

Verwirrend für Leute, die jetzt (Ende 2021) einsteigen, dürfte sein, dass die bisherige Publikationsstrategie nicht mehr weitergeht. Bislang gab es Grunderweiterungen plus jeweils 6 Mythos-Packs, jeweils mit Story-Karten und Spieler-Karten. Zukünftig werden stattdessen je zwei Boxen verkauft: Eine mit Spielerkarten, eine mit der Story. Alle alten Erweiterungen sollen in dieser Form, aber nicht mehr in der alten, nachgedruckt werden.

Das stellt einen vor das Problem: Wenn man jetzt eine Erweiterung aus dem alten System kauft, sollte man dies nur tun, wenn man sie vollständig erwerben kann! Denn ein vergriffenes Mythos-Pack ist ggf. nie wieder erhältlich. Alternativ kann man warten, bis die gewünschte Erweiterung im neuen Format vorliegt, aber das kann dauern.

2 Core-Sets?

Ich habe es bereut, nicht gleich zwei Core-Sets gekauft zu haben. Ich habe ein paar Karten geproxt (also kopiert und mit einer Magic-Karte dahinter in eine undurchsichtige Kartenhülle gestopft), aber das ist natürlich nur eine Notlösung. Man braucht 2 Grundsets, um die ersten vernünftigen Ermittlerdecks zu bauen, und einige Karten behalten hoffentlich auch über viele Erweiterungen hinweg ihren Wert. Daher: Ja. Zwei Core-Sets. Punkt.

Side Note: Erste Decks

Falls man sich dann das Grundspiel gekauft hat, kann man sich mal die Decklisten aus dieser Reihe angucken (Beispiel Wendy). Ich fand das einen gut strukturierten Einstieg ins Thema Deckbuilding und man hat gleich eine sinnvolle Liste an der Hand, um loszuspielen; ich habe viel zu lange über unsere ersten Decks nachgedacht.

Erste Erweiterung: Dunwich (komplett!)

Disclaimer: Wir stecken noch mitten in Dunwich, daher kann ich diese Kampagne nicht zuverlässig mit den späteren vergleichen. Meine Entscheidung für Dunwich fiel, weil es sich um die erste Erweiterung des Grundspiels handelte und es einige stichhaltige Argumente in reddit-Diskussionen gab:

  • Viele Mechaniken werden hier eingeführt oder vertieft, sodass man eine angenehmere Lernkurve hat.
  • Dunwich enthält viele „Staples“, also Karten, die nach wie vor in Decks Verwendung finden.
  • Spätere Kampagnen wandeln wohl hier eingeführte Konzepte auf hinterhältige Weise ab, sodass man sich um Spielspaß bringt, wenn man sich nicht durch Konditionierung via Dunwich aufs Glatteis führen lässt.
  • Und ein vielleicht etwas kontraintuitiver Grund: Die späteren Erweiterungen sind storytechnisch stärker verflochten und angeblich vielfach besser, sodass man weniger Spaß an Dunwich hat, wenn man erst eine der besseren Erweiterungen gespielt hat. Das kann ich leider noch nicht bestätigen.

Rein technisch kann man aber mit jeder der Erweiterungen starten. „Der Pfad nach Carcosa“ soll ebenfalls gut sein. Wie gesagt: Kauft nur Erweiterungen, bei denen ihr das Basisspiel und alle Mythos-Packs erhalten könnt, sonst sucht ihr euch am Ende nach etwas Vergriffenem dumm und dämlich. Ähnlich wie die Novellen hatte mein lokaler Dealer Dunwich komplett auf deutsch vorrätig.

Gegebenenfalls kann man sich noch die Box „Rückkehr zu: Vermächtnis von Dunwich“ kaufen, aber das scheint mir optional. (Die „Rückkehr zu …“-Boxen gibt es für jede Erweiterung, sie enthalten ein paar Änderungen und Ergänzungen der Hauptkampagne und bieten offenbar eine gute Aufbewahrungsmöglichkeit für die ganze Kampagne.)

Zubehör

Dieses Zubehör braucht man nicht zwingend, aber es erhöht den Spielkomfort ungemein:

  • Hüllen: Ein paar hundert Sammelkarten-Hüllen („Sleeves“), mindestens für die Spielerdecks. Unverzichtbar, wenn man Proxies verwendet, aber auch sonst sinnvoll. Es ist griffiger und sicherer für die Karten (und Magic-Spielerinnen wissen, dass es ohne Hüllen einfach kein vollwertiges Erlebnis ist). Ich verwende alte Magic-Hüllen, das geht prima.
  • Beutel: AH LCG verwendet als Zufallsgenerator keine Würfel, sondern ein paar Dutzen runde Pappscheiben („Chaos-Marker“), die man aus einem undurchsichtigen Behälter zieht. (Quasi wie die Monsterquelle in AH.) Je schöner der Beutel, desto mehr Spielspaß! Ich habe einen ungenutzten Beutel aus einem Cthulhu-Tarot-Set von Kickstarter verwendet. Aber cthuloide Beutel fliegen hier eh zur Genüge rum.
  • Hüllen für die Token:  Die Chaosmarker kann man in kleine Plastik-Hüllen aus der Numismatik stecken. Ich habe einen Beutel „100 pieces clear coin capsules round coin case holder plastic coins collection delivery (25 mm)“ bei Amazon für 13 Euro gekauft. Passt prima und fühlt sich besser an.
  • Playmats: Da habe ich mir einfach etwas von BGG ausgedruckt, damit man am Anfang den Überblick über Zonen und Slots behält. Kann man aber auch z.B. bei etsy kaufen.
  • Aufbewahrungssysteme: Aktuell habe ich alle Karten in zwei Magic-Großdeckboxen – eine für Spielerkarten, eine für Missionen und Begegnungen. Ich habe das jeweils nach Klassen bzw. nach Kartentypen unterteilt, indem ich längere Pappstreifen und leere Kartenhüllen dazwischen gestopft habe. Irgendwann muss aber etwas professionelleres her.
  • Richtungspfeile: AH LCG ist ein Karten-, kein Brettspiel, dennoch baut man sich ein Spielbrett zusammen. Auf etsy gibt es lustige Verbindungspfeile, die erlaubte Bewegungen zwischen Orten aufzeigen. Ich habe sie noch nicht geliefert bekommen, aber das scheint mir eine sinnvolle Investition.
  • Kampagnen-Tagebuch: Für 10 Euro gibt es bei Amazon ein „Arkham Campaign Log“, das (in suboptimaler Auflösung und auf Englisch) die Tagebücher für alle Kampagnen in ein ca. A5 großes Heft packt. So spart man es sich, aus den Anleitungen immer Seiten oder Doppelseiten rauszukopieren. Alternativ benutzt man die App „Arkham Cards“, die sich mit den Decks der Arkham DB verknüpfen lässt und viele Spielfehler verhindert. (Ganz bug-frei sind diese Anwendungen aber auch nicht, etwa bei der XP-Berechnung: Immer selber nachrechnen!)

Gesamtkosten für die erste Kampagne

Mit der ersten Kampagne kann man schon ganz gut viel Zeit verbringen und findet definitiv raus, ob man noch mehr kaufen will oder nicht. Aber das hat seinen Preis (jeweils, was ich bezahlt habe):

  • 2*Core = 60 Euro
  • Dunwich komplett = 125 Euro
  • Kartenhüllen: 0 Euro (ich habe noch gefühlt 10.000 Hüllen von Magic-Decks)
  • Ein paar Token-Hüllen und weiterer Kleinkram von etsy: 50 Euro

Macht in Summe Etwa 250 Euro – nicht wenig für ein Kartenspiel. Außer, man hat Magic gespielt, dann scheint das gar nicht mehr so teuer.

Und jetzt: Viel Spaß!

Playlists: Hintergrundmusik

Update: Nachdem nichts so wichtig ist wie eine gute Atmosphäre, empfehle ich eine lange, gute Playlist. Auf Spotify gibt es einiges zu finden, ich habe auch eine passende Playlist erstellt: Arkham Horror LCG Atmosphere. Unbedingt in randomisierter Reihenfolge hören.

Ein paar Songs der Liste habe ich selbst geschrieben, wer sich dafür interessiert, wird hier fündig. Und weitere Playlists zum Thema finden sich unter dem entsprechenden Tag.

Weitere Quellen und Ressourcen

Alle Quellen sind auf Englisch. Moderne (nerdige) Unterhaltungsmedien erfordern irgendwie mindestens gutes Schulenglisch (oder 17 Jahre HBO-Erfahrung).

 

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