dpr Bibliotheken (2024/1) erschienen!

Frisch draußen: Das inzwischen siebte (!) Bibliotheken-Heft des dpr. Themen:

  • Schwerpunkt: KI-Strategien für Bibliotheken
  • Cybersecurity: Was Bibliotheken in Sachen IT- und Daten-Sicherheit beachten sollten
  • Portraits: Bücherei Thierhaupten, Villa Fantastica und die Bibliothek für Umwelt und Entwicklung
  • One-Person Librarians: Maßgeschneiderte Lösungen für aktuelle Buchbestände

Zum Download bitte hier entlang (oder direkt zum PDF). Die alten Ausgaben finden sich hier verlinkt.

Und als Teaser das …

Vorwort

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Demokratieförderung ist momentan in aller Munde – nicht nur wegen der breiten Demonstrationen gegen rechts und der anstehenden Europa- und Landtagswahlen, sondern auch als Grundlage unseres öffentlichen Lebens. Demokratien und ihre Werte bedürfen der dauernden Bekräftigung und Verteidigung, auch wenn man das vielleicht gerne verdrängt. Daher eröffnen wir das Heft mit einem Beitrag von Katrin Schuster über Demokratie als Nachhaltigkeitsziel – und was Bibliotheken zu dessen Durchsetzung beitragen können.

Vermutlich haben Sie mitbekommen, dass Ransomware-Angriffe und allerlei Hackereien auch vor öffentlichen Institutionen nicht Halt machen – von Krankenhäusern bis zu Bibliotheken, wie der Fall der British Library und Anna’s Archive eindrücklich vor Augen führte. Grund genug, uns darüber mit dem Juristen und Cyber-Security-Experten Lutz Gollan zu unterhalten. Natürlich hoffen wir alle, nicht zum Opfer einer solchen Attacke zu werden – aber immerhin kann man einiges tun, zumindest deren Schaden im Vorfeld zu begrenzen.

Wer nun allerdings seine Dateien auf Google Drive in Sicherheit wähnt, den belehrt der Fall der Romance-Autorin K. Renee eines Besseren: Sie hatte mehrere Roman-Manuskripte auf Googles Cloud-Speicher in Bearbeitung, bis ihr der Dienst plötzlich den Zugriff verweigerte. Der Grund: Offenbar hatte irgendein Feature der weiten Google-Welt den Inhalt als “inappropriate” markiert, auch wenn pikantere Szenen und Formulierungen zum Brot-und-Butter-Geschäft einer Romance-Autorin zählen dürften. Ein Verdacht: Möglicherweise hatte irgendein Machine-Learning-Algorithmus die Dokumente gescannt und für unschicklich befunden.

Und damit sind wir auch bereits beim Kernthema unseres Hefts: Künstliche Intelligenz, insbesondere in der Inkarnation als Large Language Models wie Chat GPT. Wie gestaltet man gute Prompts? Welche Einsatzmöglichkeiten “intelligenter Technologien” gibt es in und für Bibliotheken? Und wie gehen wir mit den ethischen und erkenntnistheoretischen Implikationen der Technologie um?

Anna Kasprzik stellt Möglichkeiten und Grenzen von KI-Technologien bei der Inhaltserschließung vor. Passend hierzu liefern wir die Übersetzung eines Artikels von Jeff Sheldon aus dem “American Libraries Magazine” zu fünf US-Praxisbeispielen, die die Perspektive über den gro- ßen Teich hinweg erweitern und zeigen, was dort bereits im Einsatz ist. In Alex Schöpfs Beitrag geht es um das gute und lösungsorientierte Prompt-Design. Corina Lingscheidt stellt die Frage nach dem “Jobkiller” oder “Jobbringer” KI. Lorcan Dempsey befasst sich (ebenfalls in einem aus dem ALM übersetzten Beitrag) mit ethischen Fragen. Und daran schließt auch ein Interview mit Lorenzo Medici an: Wie lassen sich Algorithmen ethisch einsetzen, egal, ob diese mit KI-Ergebnissen arbeiten oder nicht?

Auch das Thema Social Media und Kommunikation kommt nicht zu kurz, mit dem Thema BookTok, E-Mail als Tool zur Kommunikation und Rachel Ellis gibt im Interview Auskunft zu Social Media in der Öffentlichkeitsarbeit Abgerundet wird auch diese Ausgabe mit mehreren Bibliotheksporträts, einem Artikel über Newsletter für die interne Kommunikation in Unternehmen und Institutionen (Jacqueline Schwestka), dem Thema “Lernen und Digitalisierung” (Kyriakos Kouveliotis) sowie einem Einblick in die Welt der One-Person-Librarians (OPLs). Für die Perspektive der Einzelkämpfenden unter den Bibliotheksmenschen haben wir Jürgen Plieninger interviewt, der sich seit vielen Jahrzehnten als OPL und OPL-Experte mit dem Thema befasst.

Als kreative Idee zum Schluss: Worcester ist nicht nur für eine würzige Sauce bekannt, sondern – zumindest ab sofort – auch für ungewöhnliche Taktiken bei der Rückgewinnung von Bibliothekskunden. Denn im März konnten säumige Zahler dort statt mit Pfund auch mit Katzenbildern ihre Schulden bezahlen – und fortan wieder ohne schlechtes Gewissen ihre lokale Bücherei aufsuchen.

Wir wünschen viel Erfolg mit dieser und anderen Strategien und hoffen, das vorliegende Heft hilft bei Ideenfindung, Planung und Umsetzung!

Schreibe einen Kommentar

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen