Outer Wilds, Maps in Google-Suchergebnissen und MA-Druck

Ich bin bestrebt, in jedes Buch einen Unsinn hineinzuschmuggeln.
(Niklas Luhmann, zitiert nach Detlef Horster)

Es ist vollbracht: Der Druckauftrag für die Masterarbeit ist raus, genau im Zeitplan. Bestimmt ist noch irgendwas Unsauberes drin (bzw. von mir am Ende reinkorrigiert) — aber das ist dann eben so. Das obige Zitat konnte ich übrigens nirgends außer in diesem Tagesspiegel-Artikel finden; daher weiß ich nicht, ob das wiederum ein Unsinn war, den Detlef Horster da hineinschmuggeln wollte. Verflixte Selbstbezüglichkeit!

MA-Finalisierung: „folgende“ in Literaturverweisen ohne Leerzeichen und mit Punkt

Mit was für Kleinkram ich mich abschließend noch herumgeschlagen habe, möchte ich an einem Beispiel illustrieren: Literaturnachweise. Um die Literatur kümmert sich LaTeX bzw. BibLaTeX, klar. Meine Literaturangaben kommen alle in Fußnoten. Auch, wenn das nicht im Trend liegt, finde ich es deutlich übersichtlicher als inline. Belegt wird also qua

\footcite[123]{LiteraturEins2001} % = Meisterautorin 2001, S. 123.
\footcite[123\psq][LiteraturEins2001] % = Meisterautorin 2001, S. 123f.

Wie aber formatiert man im zweiten Fall die „Folgende-Seite“-Angabe „f.“?

In den meisten Fachbereichen steht zwischen der Zahl und f. kein Leerzeichen, in einigen wenigen Fächern wie Jura wird üblicherweise ein Leerzeichen gesetzt.
(Uni Leipzig)

Das sollte also so aussehen: „S. 12f.“ bzw. in querulatorischen Fällen „S. 12ff.“. Wie unterbindet man das Leerzeichen, das LaTeX selber setzt? Man nimmt einfach

\renewcommand*{\sqspace}{}

in die Präambel. Fertig ist die Laube. Und wieder 10 Minuten Recherche.

Outer Wilds

Druckfreigabe erteilt; ergo: Zeit für Spiele, die schon lange in der Steam-Library herumdümpeln. Heute: Outer Wilds. Das ist eine sehr eigene und auch teils sehr emotionale Erfahrung. Irgendwie ist es ein Computerspiel und irgendwie auch nicht. Ich will hier gar nichts spoilern, aber man sollte darauf eingestellt sein, sehr wenig an die Hand genommen zu werden und sehr viel selber ausprobieren zu müssen.

Dafür wird man mit etwas belohnt, was ich als „explorative Story-Puzzles“ bezeichnen würde. Eigentlich ist das „Puzzle“ vor allem, a) das Spiel und b) seine Welt kennenzulernen: Man hat (fast) alles von Anfang an, aber man lernt es erst im Laufe des Spiels zu benutzen. Und dabei hilft die Story.

Was mich ein wenig störte, waren „Plattformer“-Einlagen, die zu teils sehr langen Rückwegen führten, wenn man sie vermasselte. Ich hätte lieber einfach die Story genossen — stattdessen musste ich einige Passagen ein knappes Dutzend mal ausführen. Ich finde Jump-and-Run-Herausforderungen okay, wenn man sehr kurze Zyklen hat, wie bei „Limbo“ oder „Super Meat Boy“; versuchen, sterben, erneut versuchen unter 10 Sekunden. Wenn man 1-2 Minuten (unter Zeitdruck!) braucht, um einen neuen Versuch zu wagen, frustriert (mich) das ungemein.

Ich habe mich an den guten Ratschlag (so gut wie) aller Guides gehalten und etwa 12 Stunden lang einfach alles erkundet. Ich kam auch relativ „weit“ (je nachdem, wie man „Fortschritt“ in diesem Spiel misst), habe dann aber doch nachgeschlagen, was ich alles übersehen hatte. Das war auch noch eine Menge. Ich bin auch bei Adventures kein „Alles-selber-rausfinde“-Fetischist; dazu sind mir die Hinweise in vielen Spielen oft zu unlogisch. Bei Outer Wilds kann man aber tatsächlich, zumindest im Nachhinein, alles nachvollziehen (soweit ich das sehe).

Anyways — hier Lektüretipps für alle, die reinspielen wollen:

Ich würde das Spiel empfehlen, wenn man Spaß an Space Exploration und Herumprobieren hat — dann bekommt man auch noch eine richtig schöne Geschichte dazu. Mind the cactii!!!

Warum sind Maps-Ergebnisse aus den Google-Suchergebnissen verschwunden?

Früher suchte man nach einem Ort (etwa: ein Museum) und landete dann direkt aus der Google-Ergebnisseite auf Maps. Das ist seit einigen Wochen nicht mehr der Fall, man muss www.google.com/maps aktiv ansteuern und dort die Adresse suchen. Sehr nervig.

Und wie so oft bei nervigen Sachen hat das einen gut gemeinten Hintergrund — offenbar gibt’s einen „Digital Markets Act“ der EU, der die Dominanz der Tech-Riesen brechen soll:

„The goal is also to offer consumers with more options.“ (Quelle)

Nunja. Ich steuere also öfter direkt auf Maps (leider sind mit die Alternativen alle zu clumsy). Und fühle mich gegängelt. Danke, EU.


Beitragsbild: Steam-Screenshots von mir.

2 Gedanken zu „Outer Wilds, Maps in Google-Suchergebnissen und MA-Druck“

  1. Das mit Maps hatte mich auch ziemlich geärgert.

    Über den Knopf mit dem Routenplaner „Route“ / „Route anzeigen“ kommt man aber (mittlerweile wieder?) direkt auf Maps. Das geht bei mir sowohl bei Orten über die Suchergebnisse, als auch bei Google-Business-Einträgen etc.

    Antworten
    • Ja, das nutze ich auch als Umgehung, aber den Button sehe ich oft nicht. Wenn ich z.B. nach einem ungenauen Restaurantnamen suche („grieche röthenbach nürnberg“), bekomme ich nur

      – Tripadvisor/Facebook/speisekarten.de-Treffer als „Places Sites“-Ergebnisse oben
      – darunter „Places“-Ergebnisse, aber ohne „Directions“-Button
      – dann normale Web-Ergebnisse

      Wenn ich dann nochmal direkt nach „akropolis nürnberg“ google, kriege ich auch die Card mit dem „Directions“-Button. Liegt aber ggf. auch an Adblocker, Spracheinstellung etc.?

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