Arbeiten weg, Nebenprojekte und Fundstücke

The moment a man uses a woman’s sex to discredit her arguments, the thoughtful reader knows that he is unable to answer the arguments themselves.
(Annie Besant, Autobiography, p. 315)

Hier passiert nicht viel, was auch daran liegt, dass viel passiert. Die Hausarbeiten sind fertig und abgegeben (2-3 Wochen vor der Frist, siehe unten). Ansonsten gab es schöne Ausflüge mit Freundys in die Natur, Spielerunden und Kleinkram für Nebenprojekte.

Aktuelle Lektüren: Sarah Bakewells „At The Existentialist Café: Freedom, Being, and Apricot Cocktails“ (NZZ-Rezension) sowie einige emotionshistorische Texte von Ute Frevert und anderen. Auf letztere habe ich nun wieder mehr Lust, nachdem das vom „Arbeitszwang“ der Seminararbeit befreit ist.

Jedenfalls: Bis auf Lohnarbeit, ein paar digital-danach.de-Termine (s.u.) und die Arbeit am nächsten Bibliotheksheft habe ich jetzt Semesterferien!

Pkw-Dichte

Pkw-Dichte im Jahr 2022 erneut auf Rekordhoch

In Deutschland gibt es trotz öffentlicher Debatten über eine Verkehrswende immer mehr Autos. In den vergangenen zehn Jahren ist die Pkw-Dichte durchgehend gestiegen. (Destatis)

… was auch beweist, dass man von einem Irrweg nur sehr schwer runterkommt.

d.d-Vorträge

Totgesagte leben länger. Obwohl ich schon vor über einem Jahr gebloggt habe, dass ich unschlüssig bin, ob das „Nebenprojekt“ digital-danach.de weitergeführt oder beerdigt werden soll, tut sich immer wieder etwas. Anfang September gab es zwei kleine Vorträge, und im Oktober sind wir nach Wien eingeladen — direkt vor dem Semesterstart.

Und weg mit den Arbeiten!

Letzte Woche habe ich sowohl die Briefe-Hausarbeit als auch die Theosophie-Arbeit abgegeben — per Mail und per Post.

Theosophie-Arbeit fertig

Die Arbeit mit dem Titel „To the realisation of the Brotherhood of Man. Annie Besants politisches Denken zwischen säkularem, fabianistischem und theosophischem Sozialismus“ ist fertig — es möge sich wie immer jede und jeder melden, der sie lesen möchte. Abstract:

„Annie Besant (1847–1933) legte in ihrem Leben mindestens vier unterschiedliche Bekenntnisse ab: Von einer gläubigen Christin wurde sie erst zur atheistischen Free-Thought-Advokatin, dann zur fabianistischen Sozialistin und schließlich zur bekanntesten Theosophin nach Helena Blavatsky mit starkem Hang zum Hinduismus. Individuelle Wahrheitssuche und Spiritualität mischten sich bei ihr mit karitativen, sozialreformerischen und kollektivistisch-sozialistischen Ideen. Sie war herrschaftskritisch, eine begnadete Agitatorin und Publizistin, dabei aber immer latent elitär. In der vorliegenden Arbeit wird diesen und anderen Spuren ihres Denkens gefolgt, um sie in einem (vermeintlichen?) Spannungsfeld von Religion und Sozialismus zu verorten.“

Aussprache Annie Besant

Ich habe drei Aussprachen gehört bislang: „Bä-sooohn(g)“ (französisch), BESS-ant (Betonung auf der ersten Silbe), Bie-ßANT (Betonung zweite Silbe). In einem Theosophie-Wiki fand ich folgenden Hinweis:

Still legally married to Frank, up to his death in 1917, Annie Besant was obliged to keep her married name, but she modified the pronunciation, moving the stress from the second to the first syllable.

Daher gehe ich aktuell davon aus, dass sie sich selbst als „Misses BESS-ant“ vorgestellt haben dürfte. Die französische Aussprache scheint nicht sehr verbreitet gewesen zu sein (und eher in kolonialen Kontexten), und offenbar war „Bie-ßANT“ mit Betonung auf der zweiten Silbe die Aussprache, die sie ablegte. Wieder was gelernt.

Was mir noch fehlt

Zwei Fragen haben sich mir auch nach der Lektüre diverser Sekundärtexte nicht erschlossen:

  1. Wie hat sie gelebt? Wie muss man sich ihre indische Existenz vorstellen — war sie vor allem in Oberschichtskreisen und an ihren Schulen unterwegs, in Salondiskussionen und Redaktionskonferenzen?
  2. Wovon hat sie gelebt? Weder aus den Auto- noch aus den Biographien habe ich erschlossen, woher sie ihren Oberklasse-Lebensstil finanzierte (sofern sie diesen denn hatte — vielleicht war sie ja ganz protestantisch-hinduistisch-asketisch unterwegs). Hatten die Buchverkäufe der 1870er–90er so viel abgeworfen? Gab es ein Erbe? Spenden und Unterstützung? Schulämter? Zahlte die Theosophical Society ein „Ehrenamts-Gehalt“ an die Vorsitzende?

Ich bin mir sicher, hierzu gibt es Hinweise. Vielleicht wende ich mich Annie Besant ja später noch einmal zu und finde dann weitere Antworten.

Schreiben ist sooooooo schwer …

Jede fertiggestellte Arbeit erscheint post festum als unüberwindlicher Berg: Wie hat man es geschafft, das zu besteigen, und wird man es je wieder hinbekommen? Umso schwerer, wenn der Text nach eigenem Befinden gut geworden ist: Wird man es je wieder so gut hinbekommen? Aber das ist ein Problem für die nächsten Semesterferien.


Beitragsbild: Selbsterklärend.

3 Gedanken zu „Arbeiten weg, Nebenprojekte und Fundstücke“

  1. Der letzte Absatz! Oh ja, dieses Gefühl – nicht zu wissen wie man das eigentlich geschafft hat – das kenne ich nur zu gut!
    PS: Late to the Party, aber ich hätte Interesse, deine Briefe-Arbeit zu lesen, wenn ich darf.

    Antworten

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