Etwas Abstraktes.

Kurzrezension Luc Ciompi/Elke Endert: „Gefühle machen Geschichte“

Luc Ciompi, Elke Endert: „Gefühle machen Geschichte. Die Wirkung kollektiver Emotionen – von Hitler bis Obama“, 272 Seiten, ISBN: 978-3-525-40436-2, Vandenhoeck & Ruprecht, 2011 tl;dr: Wie funktionieren Gefühle in Gesellschaft, Geschichte und Kommunikation? Diese Frage lässt sich m.E. nicht hinreichend klären, wenn man aus Evolutionsbiologie, Psychologie und Neurologie ein Modell zusammenwirft, das Gefühle als Energien und Motoren der Geschichte versteht. Genau das versucht der Band „Gefühle machen Geschichte“ leider. Eine Kritik … Mehr

SS23/W13: Nürnberg, tote Fische und Sozialdemokratie

Die erste Generation schafft Vermögen, die zweite verwaltet Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte, und die vierte verkommt. (Otto von Bismarck) Nach dem zweiten Wochenendseminar in Folge – s.u. – habe ich mich erstmal nach Franken zurückgezogen. Daraus resultierten Grillabende, Spieleabende, Treffen mit langvermissten Kollegys etc. Völlig ignorieren kann ich die Uni natürlich nicht, aber es ist eine angenehme Mischung aus unterhaltsamem Arbeiten und reinem Privatvergnügen. Nürnberg Am besten kann man … Mehr

SS23/W12: Begehren, Häuschen und Angst

„[C]apitalism is at one and the same time the best thing that has ever happened to the human race, and the worst.“ (Kevin Floyd, „The Reification of Desire“, S. 78, H.v.DS) Es ist warm und ich habe zwei Wochenendseminare in Folge. Uffz. Mal sehen, wie „Religion und Sozialismus“ dieses Wochenende wird — der Bericht dazu rutscht wiederum in die Folgewoche, die ich dann in Nürnberg verbringen werde. (Da gibt es, … Mehr

SS23/W10: Dresden, Happiness und Verdinglichung

„Der Wille zum System ist ein Mangel an Rechtschaffenheit.“ (Nietzsche, Götzen-Dämmerung) Diese Woche ist viel passiert, u.a. gibt es endlich das Interview mit Gary Hill. Außerdem habe ich mich diesmal entschlossen, das Wochenendgeschehen (trotz Uni-Bezug) auf die jetzige Folgewoche zu verlagern. Das folgt keiner besonderen Logik (höchstens der, wartenden Kollegys vor dem Wochenende etwas zu lesen zu bieten). Dresden Erste Station (also nach dem Hotel): das Kunsthaus Dresden. Dort gibt … Mehr

SS23/W04: Ein Käfer, ein Brief – und was ist eigentlich Religion?

„Im Erziehungssystem muß die Kontingenzformel Lernziele vorgeben – sei es in der Form eines an Inhalte gebundenen Bildungskanons, sei es in der Form des Lernens von Lernfähigkeit; und dabei muß ausgeschlossen werden oder ungenannt bleiben, daß man in der Schule auch anderes lernt, zum Beispiel Gewöhnung an Stumpfsinn oder: daß es im Leben mehr auf Täuschung als auf Fleiß ankommt.“ (Luhmann, Die Religion der Gesellschaft. H.v. DS.) Übers Wochenende blieb … Mehr

SS23/W02: Pendelei und Liebesbriefe

»Die Autorität der Quelle mit all den erforderlichen sozialstrukturellen Absicherungen (Schichtung, Reputation) wird entbehrlich, ja durch Technik annulliert und ersetzt durch die Unbekanntheit der Quelle.« (Luhmann, GdG, S. 309) Es war eine kurze Woche: Dienstagfrüh nach Jena für Emotionsgeschichte, affektiver Kapitalismus, eine Vorab-Sitzung von „Religion und Sozialismus“ und Geschlecht und Eigentum. Den Donnerstag verpasse ich, um die wirklich unfassbar lange Fahrt nach Tübingen mit einer Übernachtung in Nürnberg zu „verkürzen“. … Mehr

Misogynie im Comicladen: Eine Soziologie der Emotionen

Einige gute Soziologie entsteht ja, wenn man bei sich selber anfängt. Hartmut Rosa hat das mehrfach in Interviews als Ausgangspunkt seiner Analysen konstatiert, nicht zuletzt in Anbetracht von Beschleunigungsphänomenen und Resonanzbeziehungen. Also gehe ich mal von etwas aus, was mir passiert ist, und versuche mich an einer Einordnung. Man erwarte bitte keine Großtheorie, aber in Momenten der Verunsicherung dient Theorie ja besonders sinnfällig der Selbstbeschreibung von Kommunikation und damit auch … Mehr

Rezension: „Warum Liebe weh tut“ von Eva Illouz

tl;dr: Wer sich mit der romantischen Liebe in der Spätmoderne beschäftigen möchte, findet hier einen soliden ersten Ansatzpunkt und viele theoretische Anknüpfungspunkte. Wer sich für soziologische Analysen begeistern kann, findet gute Unterhaltung. Insgesamt keine Pflichtlektüre, aber lohnenswert. (Ansonsten hätte ich vermutlich auch keine Lust gehabt, meine Gedanken hier so breit auszuwalzen.) Eines vorweg: Das vorliegende Buch ist eine soziologische Arbeit. Es ist kein Ratgeber und auch keine populärwissenschaftliche Artikelsammlung, sondern … Mehr

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